Neuigkeit | Semestereröffnung

Start ins Themenjahr #GemeinsamMehrVielfalt

Mit der Keynote »Kein Mensch braucht Diversity-Kampagnen« von Stephan Anpalagan hat die HWR Berlin das Wintersemester 2023/24 eröffnet. Im Anschluss wurden die diesjährigen HWR Talente ausgezeichnet.

23.10.2023

Eröffnung des Wintersemesters 2023/24. Foto: Lukas Schramm

Prof. Dr. Susanne Meyer, Erste Vizepräsidentin der HWR Berlin, hieß in ihrer Eröffnungsrede die anwesenden Hochschulmitglieder, insbesondere die Studierenden, herzlich willkommen und eröffnete zugleich auch das neue Themenjahr. #GemeinsamMehrVielfalt lautet das Motto, das die HWR Berlin durch das gesamte akademische Jahr 2023/24 begleiten wird.

Vielfalt ist seit jeher ein zentrales Merkmal der HWR Berlin, einer Hochschule, die aus drei Vorgängerinstitutionen mit unterschiedlichen Kulturen entstanden ist, einer Hochschule die Internationalität lebt, die regelmäßig für ihre Auslandsmobilität ausgezeichnet wird und deren Studienanfänger*innen zu 19% eine ausländische Studienzugangsqualifikation besitzen.

Doch Diversität sei kein Wohlfühlthema, sondern bedeute eben auch Konflikt – und die Fähigkeit zum Aushalten und friedlichen Aushandeln von Konflikten, räumte Prof. Dr. Susanne Meyer ein. Die HWR Berlin werde Ausgrenzung und Gewalt, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nicht dulden. Jedenfalls aber sei Diversität Reichtum und Chance. Mit dem Appell „Wir brauchen Sie – jede und jeden einzelnen von Ihnen, um eine vielfältige und offene Hochschule zu sein“ schloss die Erste Vizepräsidentin ihre Eröffnungsrede und übergab das Wort an den Autor und Diplomtheologen Stephan Anpalagan.

In seiner Keynote „Kein Mensch braucht Diversity-Kampagnen“ zeigte dieser sehr eindrücklich auf, wie es aktuell um den Umgang mit Diversität in unserem Land steht: 38 von 40 Vorstandsmitgliedern der DAX-40-Unternehmen sind weiße Männer. Die ARD berichtete 2021, dass Mitarbeitende einer Bremer Baugesellschaft die Dienstanweisung erhalten hatten, Wohnungen nur für „Weiße“ zur Verfügung zu stellen. Pflegekräfte, die wir so dringend in diesem Land benötigen, werden in ihre Heimatländer abgeschoben ... Die Liste ginge endlos weiter. Sein Fazit und eindrücklicher Appel lautete: „Wenn Frauen, Migranten, Muslime, Juden, Behinderte, Arme oder Menschen aus der LGBTQI-Community in der Gesellschaft nicht stattfinden können, keine Chance haben, wenn wir ihnen systematisch Steine in den Weg legen, dann können wir alle Diversity-Kampagnen getrost schreddern. […] Ich will, dass sich etwas ändert, für uns alle. […] Aktuell sprechen wir über Gerechtigkeit für uns alle.“

Auszeichnung der HWR Talente

Im Anschluss hielt Prof. Dr. Silke Bustamante, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit, die Laudatio für die diesjährigen HWR Talente. Insgesamt 210 Studierende aus allen Fachbereichen, die jeweils 4% Besten ihres Studiengangs und Jahrgangs, wurden als HWR Talente ausgezeichnet. „Auch Sie, unsere Talente, stammen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen und bringen verschiedene gesellschaftliche Hintergründe mit – und spiegeln damit die Vielfalt der HWR Berlin wieder“, schloss Prof. Dr. Silke Bustamante in ihrer Ansprache den Kreis zum Veranstaltungsauftakt.

Mit dem HWR Talente Programm identifiziert die HWR Berlin jedes Jahr die besonders klugen Köpfe unter den Studierenden und würdigt deren herausragende Studienleistungen. Ziel des Programms ist es nicht nur, die Begabten sichtbar zu machen, sondern auch sie zu fördern, ihren Blick zu weiten und ihnen Anregungen zu geben für ihren weiteren Bildungsweg. Dazu erhalten die HWR Talente eine*n Vertrauensdozent*in, die/der ihnen etwa in Fragen der Studiengestaltung mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Sie haben außerdem die Möglichkeit, sich auf Veranstaltungen, beispielsweise aus dem Career Bereich, zu vernetzen.

Zu Ehren der Talente präsentierte der Chor der HWR Berlin drei Musikstücke, darunter einen irischen Segenswunsch für den weiteren Verlauf des Studiums. Beim anschließenden Get-together konnten sich die Talente und ihre Vertrauensdozent*innen persönlich kennenlernen.